Das Thema »Wolfsrisse« habe ich sowohl hier als auch in den sozialen Medien mehrfach angesprochen und meinen Standpunkt dazu klar gemacht. Ich bin nicht dafür, den Wolf, der hier schon seit Urzeiten heimisch war, auszurotten. Andererseits dürfen wir aber auch die Bauern, Schäfer und Weidetierhalter mit dem Problem der immer häufiger auftretenden Nutztierrisse nicht alleine lassen. Auch die Weidetierhaltung leistet einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Naturschutz und viele Weidetierhalter mussten mittlerweile aufgegeben. Deshalb bin ich für eine aktive Regulierung des Wolfsbestandes mit Augenmaß. Letztlich kommt in der Behandlung dieser Frage jedoch auch zum Ausdruck, wie sehr die Interessen und Sorgen der Landbevölkerung und des ländlichen Raumes auf übergeordneter politischer Ebene überhaupt noch ernst genommen werden – oder eben nicht.

Die Antwort von Landrat Ralf Hänsel (CDU) auf meine Kreistagsanfrage zu diesem Thema könnte man, um die Bewertung vorweg zu nehmen, wie folgt zusammenfassen: »Was gehen mich Eure Probleme an?« Lesen Sie hier meine Fragen und die Antworten des Landrates zu dem Thema: Antwortschreiben LR zu Wolfsgeschehen Strehla

Völlig fernab jeglicher Realität heißt es in der Beantwortung des Landratsamtes auf meine Anfrage vom 24. April zu der Frage, welches Gefährdungs- oder Schadpotential von Wölfen auf dem Gebiet des Landkreises Meißen ausginge: »Aus Sicht des Landratsamtes ergeben sich keine Anhaltspunkte für ein erhöhtes Schadpotential durch die Tierart. Gemäß vorliegenden Einschätzungen der Fachstelle Wolf (…) war mehrfach die Umsetzung des notwendigen Mindestschutzes durch die Halter nicht erfüllt.«

Diese Antwort verkennt völlig, dass die größten Schäden in Strehla in solchen Fällen aufgetreten sind, wo der geforderte Mindestschutz erfüllt war. Darauf hatte ich auch in meiner Nachfrage anlässlich der Kreistagssitzung am 5. Mai öffentlich hingewiesen. Dass immer häufiger Schäden gerade auch dort auftreten, wo die Tierhalter alle geforderten Maßnahmen getroffen haben, wird hier einfach ignoriert. In den Landkreisen Bautzen und Görlitz, die noch deutlich stärker als der Landkreis Meißen betroffen sind, ist man da schon weiter. Hier stellen sich die Landräte hinter die Betroffenen, statt deren Existenznöte herunterzuspielen.

Sie haben die Wahl, liebe Bürger. Lassen Sie sich von abgehobenen Polit-Bonzen nicht weiter hänseln. Am 12. Juni wird abgerechnet: Ein starkes Ergebnis für den Bürgermeisterkandidaten der FREIEN SACHSEN kann auch der Landkreis-CDU die Angstperlen auf die Stirn treiben.

Ihr Peter Schreiber
Stadtrat in Riesa und
Kreisrat im Kreistag des LK Meißen