Derzeit wird oft gefragt: Wie funktioniert das mit der Erst- und Zweitstimme eigentlich. Und weshalb brauchen die FREIEN SACHSEN für maximalen Erfolg unbedingt die Zweitstimme? Auf diesem Weg versuche ich mich an einer (hoffentlich) einfachen Erklärung.

Am 1. September werden die 120 Sitze im sächsischen Landtag neu vergeben. 60 Sitze werden über die Erststimme auf Direktwahlkreise verteilt, 60 Sitze über die Zweitstimme (Listenstimme).

In den Direktwahlkreisen gewinnt der Kandidat das Mandat, der die meisten Stimmen hat. Da BSW und FREIE SACHSEN in vielen Regionen nicht mit Direktkandidaten antreten, ist nach aktuellen Berechnungen und Vergleichen mit früheren Wahlen davon auszugehen, dass etwa 35 – 37 Direktmandate durch die Kandidaten der AfD erzielt werden können. Diese ziehen sicher in den Landtag ein. Landesweit dürfte die AfD bei der Erststimme etwa bei 32 – 33 % liegen.

Bei den Zweitstimmen wird die AfD Probleme haben, über 30 % zu kommen. Urban spricht zwar in seinen Reden von einer Alleinregierung und mehr als 40 %, aber das ist Propaganda: Zur Kommunalwahl im Juni erzielte die AfD landesweit knapp 27 %, wobei das BSW noch nicht flächendeckend antrat. Neben den FREIEN SACHSEN gibt es zudem noch einige konservative Kleinstparteien (z.B. Werteunion oder Bündnis Deutschland), die noch einige Zweitstimmen kosten. Es ist daher fast ausgeschlossen, dass die AfD mehr als 30 % der Stimmen holen wird, realistisch sind eher 27 bis 29 %. Jetzt kommt das Entscheidende: Mit 27 bis 29 % der Zweitstimmen stehen der AfD bei der Besetzung der 60 weiteren Plätze keine zusätzlichen Mandate zu, da ihr „Pensum“ mit den 35 bis 37 Direktmandaten ausgeschöpft ist. Die Landesliste greift also nicht, es kommt kein einziger patriotischer Abgeordneter hinzu. Das wäre erst bei einem deutlich stärkeren Ergebnis der Fall, was aber sehr unrealistisch ist.

Die FREIEN SACHSEN haben die Chance, mit Überschreiten der 5 % – Hürde einzuziehen. Dabei kommt es auf jede Stimme an. Direktmandate sind in den allermeisten Regionen dagegen unrealistisch. Wenn es den FREIEN SACHSEN gelingt, in den Landtag einzuziehen, werden sie dagegen bei der Verteilung der 60 Zweitstimmen-Mandate, von denen die AfD kein einziges erhalten würde, berücksichtigt. Die Blockparteien verlieren somit weitere Mandate. Zusammen mit den FREIEN SACHSEN wird die AfD auf mindestens ein Drittel der Sitze im neuen Landtag kommen, wahrscheinlich sogar noch mehr.

Um kurz die Ausgleichsmandat-Thematik anzusprechen: Wenn die AfD mehr Direktmandate erringt, als ihr über die Zweitstimme zustehen, werden diese im Verhältnis ausgeglichen. Dadurch stünden auch den FREIEN SACHSEN weitere Mandate zu, so dass letztlich noch mehr patriotische Abgeordnete einziehen. Dieser Aspekt der Überhangmandate ist aber eher zu vernachlässigen, da es hier bei der angenommenen Zahlenkonstellation wahrscheinlich nur um sehr wenige Mandate gehen wird. Wichtig ist dagegen: Jede weitere Zweitstimme, die an die AfD geht, wird kein Mandat mehr erbringen.

Natürlich braucht die AfD einen gewissen Wählerstamm, damit es nicht zu viele Überhang-Mandate gibt. Aber den hat sie. Die zentrale Frage wird sein: Sind die patriotischen Wähler, die sich mehr mit der Materie beschäftigen, schlau genug, um taktisch zu wählen (wie früher CDU / FDP aufeinander abgestimmt), damit möglichst viele Patrioten in den Landtag einziehen und dort reale Machtoptionen haben. Oder wählen zu viele blind mit ihrer Zweitstimme AfD, um am Ende damit eine Regierung von Kretschmer und Wagenknecht zu festigen?

Gelingt es den FREIEN SACHSEN, ihr Ergebnis zur Kommunalwahl landesweit um nur wenig mehr als 2 % zu steigern, ändert das mit einem Schlag die gesamten Machtverhältnisse im Landtag. Diese 2 % entscheiden am Ende die Wahl.

Michael Brück 🤝
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